DVMRP (Distance Vector Multicast Routing Protocol)

DVMRP (Distance Vector Multicast Routing Protocol)

Definition

DVMRP ist ein Internet-Protokoll, das zur Routenfindung bei multicast IPs und zur Implementierung von Multicast-Routing in Netzwerken dient. Es wurde ursprünglich im Rahmen des MBONE-Projekts entwickelt und wirkt als Erweiterung für das RIP-Protokoll (Routing Information Protocol).

Weitere Informationen (Wikipedia)

Funktionsprinzip

DVMRP fungiert als unabhängiges Routing-Protokoll, das Multicast-Datagrams durch ein Netzwerk leitet. Es erstellt Routing-Tabellen für jeden Router im Netzwerk und jeder dieser Router sendet periodisch seine gesamte Routing-Tabelle an seine direkten Nachbarn. Diese Informationen werden verwendet, um minimale kostenpfade für Multicast-Bäume zu berechnen. Darüber hinaus verwendet DVMRP das Pruning-Verfahren, um Datenverkehr von bereichen im Netzwerk zu entfernen, in denen keine Gruppenmitglieder vorhanden sind.

Praxisbeispiele

  • Internet-Service-Provider verwenden DVMRP, um Multicast-Routing in ihren Netzwerken zu implementieren und zu verwalten
  • Universitäten können DVMRP für Videokonferenzen und Online-Kurse in weitläufigen Campus-Netzwerken einsetzen.
  • Unternehmen verwenden DVMRP für die Verteilung von Software-Updates in großen Netzwerken.

Vorteile

  • Unterstützt effizientes Multicast-Routing.
  • Reduziert Netzwerkverkehr durch den Einsatz von Pruning.
  • Ermöglicht eine optimale Verteilung von Multicast-Datenströmen
  • Bietet Unterstützung für dichtes Multicasting.
  • Erleichtert die Handhabung von dynamischen Multicast-Routing-Aufgaben.
  • Bietet eine bewährte Technologie aufgrund ihrer langjährigen Verwendung im MBONE-Projekt.
  • Erlaubt die Erstellung einer individuellen Routing-Tabelle für jeden Router im Netzwerk.
  • Ermöglicht durch sein Erweiterungsmodell die Nutzung vorhandener RIP-Implementierungen.

Herausforderungen

  • Kann in umfangreichen Netzwerken belastend sein aufgrund periodischer vollständiger Aktualisierungen der Routing-Tabellen.
  • Steht im Wettbewerb mit neueren IP Multicast Routing-Protokollen wie PIM und CBT.
  • Die DVMRP-Implementation kann komplex sein, da es direkte Manipulation von IP erfordert.
  • Steht vor Herausforderungen in bezug auf Netzwerksicherheit.
  • Benötigt genaue, detaillierte Netzwerk- und Topologiekonfigurationen.
  • Mögliche Ineffizienzen bei der Pfadwahl aufgrund der Verwendung des kürzesten Pfades.
  • Verknüpfungs-Stauchungen können das Netzwerk beeinträchtigen.
  • Eine suboptimale Konfiguration kann zu erhöhtem Datenverkehr führen.

Best Practices

  • Sorgfältige Netzwerkkonfiguration und Topologie-Aufbau.
  • Gewährleistung der Mikrosekunden-genauen Synchronisierung der Systemuhren aller Router.
  • Effizientes Pruning um Netzwerkauslastung zu minimieren.
  • Detailliertes Monitoring und regelmäßige Überprüfung der Routing-Tabellen.
  • Gründliche Sicherheitsüberprüfungen und -implementierungen.
  • Berücksichtigung der Netzwerkstruktur und -größe bei Wahl der DVMRP-Version.
  • Verwendung von Redundanzen und Fallbacks im Netzwerkdesign.
  • Regelmäßige Schulungen des Netzwerkbetreiberteams hinsichtlich DVMRP.

Fazit

Trotz des Aufkommens von alternativen Multicast-Routing-Protokollen bleibt DVMRP eine tragfähige und effektive Lösung für spezifische Anwendungsfälle, insbesondere in größeren und dicht bevölkerten Netzwerken. Seine Verwendung von Pruning hilft dabei, den Netzwerkverkehr signifikant zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Allerdings sind ein kompetent betriebenes und gut konfiguriertes Netzwerk sowie regelmäßige Updates und Wartung entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von DVMRP.