Drawdown
Drawdown
Definition
In der Finanzwelt bezieht sich der Begriff Drawdown auf den Rückgang vom Höchststand bis zum Tiefstand eines Investmentportfolios, eines Index oder eines Fonds über einen bestimmten Zeitraum. Es handelt sich also um den Peak-to-Trough-Verlust, den ein Investor in einem bestimmten Zeitraum erleidet. Drawdowns werden typischerweise als Prozentsatz ausgedrückt und können dazu dienen, das Risikoprofil eines Anlageproduktes zu bewerten.
Weitere Informationen (Wikipedia)
Funktionsprinzip
Der Drawdown misst das Risiko eines Investments, indem er den maximalen Verlust darstellt, den ein Investor ab einem Höchststand bis zu einem Tiefstand erlitten hätte, ohne dass dazwischen ein neuer Höchststand erreicht wurde. Er wird typischerweise in Prozent ausgedrückt. Um den Drawdown zu berechnen, bestimmt man zunächst den Höchststand des Investments. Danach ermittelt man den niedrigsten Punkt, der erreicht wird, bevor wieder ein neuer Höchststand erreicht wird. Der Unterschied zwischen diesem Tiefstand und dem vorherigen Höchststand ist der Drawdown. Es wird zwischen maximalen und temporären Drawdowns unterschieden.
Praxisbeispiele
- Ein Fonds verliert im Verlauf eines Jahres 15% von seinem Höchststand und erreicht diesen erst nach 2 Jahren wieder. Der Drawdown beträgt 15%.
- Ein Aktienportfolio erreicht einen Höchststand von 10.000€, fällt dann auf 7.000€, bevor es wieder auf 10.000€ ansteigt. Der Drawdown beträgt 30%.
- Ein Devisenhändler erzielt im Laufe eines Tages mehrere profitable Trades und erreicht einen Höchststand von 20.000€. Danach verliert er in mehreren Trades und sein Kontostand sinkt auf 15.000€. Der Drawdown beträgt 25%.
Vorteile
- Zeigt das Risikoprofil eines Investments an.
- Hilft, unterschiedliche Investments objektiv miteinander zu vergleichen.
- Bietet eine detaillierte Verlusthistorie.
- Misst das maximale Verlustpotential.
- Gibt Aufschluss über die Volatilität eines Investments.
- Ermöglicht eine bessere Risikokontrolle.
- Hilft Anlegern, ihre Risikotoleranz zu definieren.
- Kann als Werkzeug für die money-management Strategie verwendet werden.
Herausforderungen
- Kann nicht alle Risikofaktoren eines Investments abbilden.
- Berücksichtigt nicht die zeitliche Dimension eines Verlusts.
- Es kann zu spätes Handeln fördern, da man auf eine Erholung hofft.
- Gibt keine Prognose über zukünftige Verluste.
- Kann für Anleger psychologisch belastend sein.
- Möglicherweise nicht aussagekräftig bei sehr volatilen Investments.
- Berücksichtigt nicht die Gewinnerwartung eines Trades.
- Kann Anleger dazu verleiten, zu konservativ zu investieren.
Best Practices
- Regelmäßiges Monitoring der Drawdowns.
- Passen Sie Ihr Risikomanagement an den Drawdown an.
- Verwenden Sie den Drawdown als Teil Ihrer money-management Strategie.
- Vergleichen Sie Drawdowns von ähnlichen Investments.
- Definieren Sie eine maximale Drawdown-Schwelle.
- Beachten Sie die zeitliche Dimension des Drawdown.
- Verwenden Sie den Drawdown in Kombination mit anderen Risikoindikatoren.
- Vermeiden Sie emotionale Reaktionen auf hohe Drawdowns.
Fazit
Der Drawdown ist ein wichtiges und nützliches Risikokennziffer für Anleger. Er kann helfen, das Risikoprofil eines Investments zu beurteilen und die Risikotoleranz des Anlegers zu definieren. Obwohl er nicht alle Aspekte des Anlagerisikos abdeckt und keine Prognose für zukünftige Verluste liefert, bietet er eine gute Grundlage für ein effektives Risikomanagement. Aber er sollte in Kombination mit anderen Risikoindikatoren verwendet werden, um ein umfassendes Bild vom Anlagerisiko zu erhalten. Zudem sollte der Drawdown nicht zur alleinigen Basis für Anlageentscheidungen werden.
0 comments