Scope 2 Emissions
Scope 2 Emissions
Definition
Scope 2 Emissionen bezeichnen die indirekten Treibhausgasemissionen, die durch den Ein- und Verkauf von Elektrizität, Wärme, Dampf und Kälte entstehen. Diese Emissionen entstehen durch die Verbrennung von Brennstoffen zum Erzeugen von Elektrizität, Wärme usw., die das Unternehmen verbraucht, aber nicht direkt kontrolliert.
Weitere Informationen (Wikipedia)
Funktionsprinzip
Die Berechnung der Scope 2 Emissionen erfolgt durch Multiplikation des Energieverbrauchs (in kWh) mit dem entsprechenden Emissionsfaktor des Energielieferanten. Emissionsfaktoren können variieren je nach Mischung der Energiequellen, die zur Energieerzeugung verwendet werden. Zum Beispiel hat Strom, der aus Kohle erzeugt wird, einen höheren Emissionsfaktor als Strom, der aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird.
Praxisbeispiele
- Ein Unternehmen kauft Strom von einem Versorger, der elektrische Energie aus Kohle erzeugt. Die dabei entstehenden Emissionen zählen zu den Scope 2 Emissionen des Unternehmens.
- Ein Krankenhaus erwirbt Wärmeenergie von einem externen Anbieter, um seine Gebäude zu beheizen. Diese Emissionen sind Scope 2 Emissionen des Krankenhauses.
- Ein Einzelhandelsgeschäft kauft Kühlenergie von einem Anbieter, um seine Kühlschränke und Klimaanlagen zu betreiben. Diese gehören zu den Scope 2 Emissionen des Einzelhandelsgeschäfts.
Vorteile
- Erhöhte Transparenz über die Umweltauswirkungen des Unternehmens.
- Möglichkeit zur Reduzierung von Emissionen durch den Wechsel zu erneuerbaren Energien.
- Förderung eines positiven Unternehmensimages durch offene Berichterstattung und Verantwortung für indirekte Emissionen.
- Im Einklang mit globalen Standards und Rahmenwerken zur Berichterstattung über Treibhausgasemissionen.
- Erkenntnisse zur Unterstützung der Entscheidungsfindung und Strategieentwicklung zur Emissionsminderung.
- Aufstellung von Benchmarks für Vergleiche mit Mitbewerbern und Industrieschnitt.
- Potenzial für Kosteneinsparungen durch Energieeffizienzverbesserungen.
- Möglichkeit zur Teilnahme an Zertifizierungs- und Anerkennungsprogrammen für umweltbewusste Unternehmen.
Herausforderungen
- Schwierigkeiten bei der genauen Messung und Berechnung von Scope 2 Emissionen.
- Abhängigkeit von den Emissionsfaktoren der Energieanbieter, die außerhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen.
- Potenzielle Kostenerhöhungen bei der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen.
- Bedarf an technischen Kenntnissen und Fachkompetenz zur korrekten Erfassung und Berichterstattung von Emissionen.
- Zeitlicher und personeller Aufwand für die Datenverwaltung und Berichterstattung.
- Risiko negativer öffentlicher Reaktionen bei hohen Scope 2 Emissionen.
- Risiko von Regulierungen und Sanktionen im Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen.
- Kommunikations- und Überzeugungsaufwand bei internen und externen Stakeholdern zur Unterstützung von Emissionsminderungsinitiativen.
Best Practices
- Auswahl zuverlässiger Tools und Methoden zur Messung und Berechnung von Scope 2 Emissionen.
- Einbeziehung aller Ebenen des Unternehmens in die Energie- und Emissionsmanagementstrategie.
- Kontinuierliche Überwachung und Aktualisierung der Emissionsdaten und Emissionsfaktoren.
- Förderung der Energieeffizienz und des Einsatzes erneuerbarer Energien.
- Offene und transparente Berichterstattung über Scope 2 Emissionen.
- Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Emissionsminderungsstrategie.
- Kommunikation der Vorteile und Notwendigkeit von Emissionsreduzierungsmaßnahmen an alle Stakeholder.
- Suche nach Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und zum Lernen von anderen Unternehmen mit Best Practices im Emissionsmanagement.
Fazit
Die Berücksichtigung von Scope 2 Emissionen ist ein wichtiger Bestandteil der unternehmerischen Verantwortung und Rechenschaftspflicht gegenüber der Umwelt. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Umweltauswirkungen zu verstehen, strategische Entscheidungen zur Emissionsminderung zu treffen und ihre Bemühungen transparent zu kommunizieren. Trotz einiger Herausforderungen, wie der genauen Messung und Abhängigkeit von externen Faktoren, können Unternehmen durch bewährte Praktiken und durch die Zusammenarbeit mit anderen wichtige Fortschritte erzielen und sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile erzielen.
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