Service Level Agreement (SLA)

Service Level Agreement (SLA)

Definition

Ein Service Level Agreement (SLA) ist ein Vertragsbestandteil zwischen einem Dienstleistungsanbieter und seinem Kunden. In diesem werden bestimmte Leistungsstandards und Erwartungen festgelegt, die erfüllt werden müssen. SLAs spezifizieren in der Regel Art, Qualität und Umfang der Dienstleistung selbst, sowie Reaktionszeiten, Verantwortlichkeiten und Konsequenzen bei Nichteinhaltung.

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Funktionsprinzip

Das Funktionsprinzip des SLAs besteht darin, die Erwartungen zwischen Dienstleister und Kunde im Vorfeld zu klären und schriftlich festzuhalten. Diese sind in Service-Parameter und Service-Level-Objektive unterteilt, welche die Leistungskriterien wie Verfügbarkeit, Reaktionszeit, Kapazität und weitere technische Spezifikationen beschreiben. Zudem wird häufig ein Eskalationspfad definiert, zum Beispiel welche Schritte unternommen werden, wenn der Service-Level nicht erreicht wird.

Praxisbeispiele

  • Ein Internet-Provider legt in einem SLA fest, dass die Internetverbindung für 99,9% der Zeit verfügbar sein muss.
  • Ein Software-as-a-Service (SaaS) Anbieter legt in einem SLA fest, dass er Anfragen von Kunden innerhalb von 4 Stunden beantworten muss.
  • Ein IT-Outsourcing-Unternehmen definiert in einem SLA, wie viele Systemausfälle pro Jahr zulässig sind und was bei deren Überschreitung passiert.

Vorteile

  • Klar definierte Service-Qualität und Erwartungen
  • Möglichkeit der Leistungsmessung und Kontrolle
  • Bietet rechtliche Absicherung für beide Parteien
  • Fördert die Kundenzufriedenheit durch transparente Kommunikation
  • Kann als Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb dienen
  • Erhöht die Vorhersehbarkeit und Planbarkeit des Services
  • Anreizsystem für den Dienstleister durch Konsequenzen bei Nichteinhaltung
  • Schafft Vertrauen durch nachvollziehbare Leistungsverpflichtungen

Herausforderungen

  • Hoher Aufwand für die Erstellung und Pflege des SLAs
  • Potenzielle Rechtsstreitigkeiten bei Unklarheiten und Nichteinhaltung
  • Schwierigkeiten bei der Leistungsmessung und -überwachung
  • Gefahr von Fehleinschätzungen und Missverständnissen
  • Abgleich zwischen Dienstleister- und Kundeninteressen kann komplex sein
  • Potential für Konflikte bei nicht erfüllten Erwartungen
  • Feinabstimmung zwischen technischen und rechtlichen Aspekten erforderlich
  • Risiko, dass der Fokus zu stark auf Vertragsdetails und nicht auf dem Service liegt

Best Practices

  • Erstellung des SLAs sollte gemeinsam von Dienstleister und Kunde erfolgen
  • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des SLAs an aktuelle Anforderungen
  • Messbare und realistische Service-Level-Ziele definieren
  • Transparente Kommunikation und Dokumentation des SLAs
  • Klare Definition der Konsequenzen bei Nichteinhaltung des SLAs
  • Einbindung aller relevanten Stakeholder in den Erstellungsprozess
  • Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und Branchenstandards
  • Betrachtung des SLAs als lebendiges Dokument, das kontinuierlich angepasst wird

Fazit

SLAs bilden eine hervorragende Möglichkeit, die Service-Qualität, Kundenanforderungen und Dienstleistungserwartungen zu verwalten und zu gewährleisten. Sie bieten eine Win-Win-Situation für Dienstleister und Kunden gleichermaßen, indem sie sowohl die Rechenschaftspflicht des Dienstleisters als auch die Erwartungen des Kunden transparent machen. Herausforderungen können in der Erstellung und Überwachung des SLAs liegen, wobei die Optimierung und effektive Implementierung durch Best Practices erreicht werden kann.